Diam, Kork, Drehverschluss
Einige werden festgestellt haben, dass wir auf Diam Kork setzen. Wie kam es dazu, was hat der Drehverschluss damit zu tun und war der Kork Anfang 2000 wirklich so schlecht?
Ja!! Gegen 2000-2004 brach die Korkqualität in Österreich endgültig ein. Man musste mit bis zu 10% Ausfall durch TCA rechnen. Ein weiteres Problem war die schwindende Flexibilität der Korken durch neue Korkbehandlungsmittel beim Kampf gegen TCA. Dies führte zu sprödem „Bröselkork", dazu kam die Gerbstoffproblematik.
Verkosten Sie einfach mal entsprechende Jahrgänge. Bei den Korkverschlüssen war das Problem geringer, da der Sauerstoff-Durchlass und der im Kork vorhandene Sauerstoff die Reduktionen nach und nach verringert. Erschwerend kam noch hinzu, dass Österreich den Drehverschluss von Deutschland übernahm. Dort wurde eine Zinnfolie in den Drehverschluss eingebaut (das wurde von den Australiern übernommen, die Devise lautete „Kampf gegen den Sauerstoff*), um noch weniger Sauerstoff- Durchlass zu gewähren. In der alten Welt wird, wenn Schraubverschluss verwendet wird, hingegen auf Saranex gesetzt. Das ist das Material, welches auch in den Kronenkorken (z.B. bei Bier) Verwendung findet.
Saranex, Saran, Zinn
Wir arbeiten bewusst ohne Steril-Filtration. Somit gibt es immer Hefen in unseren Weinen. Die Hefen halten den Wein jung, wie wir sagen. Diese minimale Reduktion ist beim Blaufränkisch von uns gewünscht. So kann sich der Wein im großen Glas oder im Dekanter voll entfalten und sehr lange reifen. Jetzt könnte man dagegenhalten, dass es ja neu entwickelte Drehverschlüsse mit verschiedenen Sauerstoff- Durchlassraten gibt. Somit könnten wir unsere Weinstilistik auch mit Drehverschluss weiterverfolgen. Ja, könnten wir. Aber da gibt es noch die „soft facts" die wir hier auch erwähnen möchten. Kork ist ein weiches Material. Es wirkt ausgleichend, nimmt Druck auf und gibt ihn wieder ab. Diese Eigenschaften sieht man auch in allen Bereichen, etwa bei der Abfüllanlage. Ist die Drehverschlussmaschine nur geringfügig verstellt, kann dies zu beachtliche Problemen führen. Der Anpressdruck muss stimmen, sonst produziert man Flaschen, die im schlimmsten Fall tropfen oder Sauerstoff durchlassen.
Eine weitere mögliche Fehlerquelle ist das Verpacken in den Karton. Stoßen hier zwei Flaschen am Drehverschluss aneinander und der Drehverschluss bekommt eine Delle, kann das zur schnellen Oxidation des Weins führen. Aber auch auf den Wein wirkt der Kork vergebend. Er nimmt auf und gibt ab. Reduktiver Wein bekommt Sauerstoff. Zur Oxidation neigender Wein bekommt zusätzliche Stabilität durch die Phenole des Korks.
Diam
„DIAM-Korken garantieren Weingenuss ohne jeden Korkgeschmack. Aus dem Kork-Feingranulat werden zuerst alle Holzanteile herausgesiebt und anschließend wird es im Diamant-Verfahren von schädlichen Chloranisolen gereinigt. Die Reinigung erfolgt ohne Chemie. Die mikrobielle Belastung wird ebenfalls verringert und stabilisiert, ohne wichtige Elemente wie z.B. Wachse zu entfernen. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass keine Lösungsmittel oder Kleber eingesetzt werden. Stattdessen wird das Korkgranulat unter Druck und Hitze mit lebensmittelechtem Polvurethan zu einem Brei verrührt und verbacken." Soweit der Hersteller zu der Frage, was dran sei am Diam Kork. Und auch in anderen Weingebieten Österreichs gibt es mehr und mehr Winzer, die diese Verschlussart wählen.